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Das Phänomen Kreativität


Kreativität – was uns zum Menschen macht?

Bereits seit Jahrtausenden wird die schöpferische Kraft als ein göttliches Attribut gesehen. Diese Macht, aus dem nichts etwas zu erschaffen, ist Grundlage der Kreativität, und ist, was den Menschen von seiner Umwelt hervorstechen lässt. Somit schon immer ein Grundgedanke der menschlichen Existenz, hat diese Kraft auch jegliche technische, kulturelle und menschliche Entwicklung zu verantworten. Jedoch was genau ist Kreativität?

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Kreativität basiert auf 3 Grundbausteinen unserer Intellektualität, die bei jedem Menschen zu unterschiedlichem Maße gegeben sind:

  1. Der Sachverstand: Um kreativ denken zu können, muss man eine Basis an intellektuellem Wissen besitzen, auf das man bauen kann. Sei es im technischen, intellektuellen oder methodischen Bereich.
  2. Imagination: Die Flexibilität und Können des eigenen kreativen Denkens.
  3. Die Motivation: die Intrinsische (die Eigene; zum Beispiel das Arbeitsumfeld) und die Extrinsische (die Gegebene; zum Beispiel Belohnungen)

Zwar sind all diese Faktoren bei jedem Menschen mehr oder weniger gegeben, jedoch was macht manche Menschen kreativ und andere nicht? Talent?

 

Talent – ein Fehlkonzept.

Immer wieder hört man von Menschen, dass sie sich vor dem kreativen Ausdrücken zurückhalten, da sie keinerlei Talent haben. Jedoch ist „Talent“ tatsächlich ein Fehlkonzept, stellte die Universität Exeter in einer Studie fest. Sie untersuchten talentierte Menschen in Bereichen der Kunst, Musik und Mathematik, und kamen zu einem Interessanten Schluss: Exzellenz kommt ausschließlich von gegebenen Möglichkeiten, Unterstützung, Training, Motivation und am wichtigsten: Übung. Das Problem? Diese Faktoren sind für Personen nur teils zu beeinflussen und das macht die Umgebung, von gegebenen Möglichkeiten zu Unterstützung, zu einem maßgebenden Faktoren für die kreative Entwicklung vom Einzelnen. 

So sollte doch sehr viel Wert auf eine sehr gute kreative Unterstützung in Schule und Erziehung gelegt werden. Jedoch was macht so wenig Menschen tatsächlich kreativ?

360-Grad-Fotografie/360-Grad-Aufnahme Betrachter sieht Kulisse von oben

Die Lehre des nicht-kreativ seins.

Jeder Mensch ist kreativ geboren. Überrascht? In einer Studie stellte George Land in den 1960er Jahren fest, dass 98 % der Kinder im Alter von 5 Jahren in die Kategorie der kreativen Genies fallen. Traurigerweise nimmt die Zahl der kreativen Genies im Alter ab (mit 10 Jahren gibt es nur noch 30 %, mit 15 Jahren 12 % und bei 280,000 erwachsenen Probanden erreichten gerade einmal 2 % den Status eines kreativen Genies). 

Daraufhin äußerte sich Land „What we have concluded, is that non-creative behavior is learned.“ („Wir kamen zum Schluss, das nicht-kreatives Verhalten erlernt wird.“). Schuld an dieser Verkümmerung ist der Alltag und die Schule, meint Land. Das Problem des Schulsystems ist, dass es zu einer Zeit konzeptioniert wurde, in der es das Ziel war, möglichst produktive Arbeitskräfte zu generieren. Kreativität hatte dort keinen Platz und wurde unter Regeln und Regulationen begraben. Selbst bis heute werden dieselben Lehrtechniken genutzt und falschen Verhaltensweise bei Kindern und Jugendlichen unterstützt. Durch den Frontalunterricht, das Auswendiglernen und der Mangel an individueller Förderung wird das nicht-kreativ sein vermittelt. Somit werden 96 % der Jugendlichen ihrer eigenen Kreativität beraubt.

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Mehr Informationen

George Land, Tedx-Talk

Mobleys 6 Insights – eine Vorbildsreform?

Bereits 1956 kam Louis R. Mobley zu demselben Schluss. Als Leiter der IBM Executive School setzte er Lehrplan und Lehrtechniken komplett auf den Kopf. Sein Ziel war die Förderung der Kreativität der Führungskräfte von IBM, und somit setzte er „Mobleys 6 insights“ in Kraft.

  1. Traditionelle Lehrmethoden (Lesen, Vorlesungen, Tests und Auswendiglernen) wurden abgeschafft. Mobley schuf den linearen Lehrplan ab und ersetzte ihn durch einen non-linearen. Dadurch waren die Schüler gezwungen die Zusammenhänge, Schlüsse und das größere Bild des Lernmaterials selber zu erkennen, wodurch Kreativität und das eigenes Denken gefördert wird.
  2. Mobley stellte die zukünftigen Führungskräfte bloß und demütigte sie, wenn diese nicht-kreativen Ansätzen folgten, nicht nur um Bescheidenheit zu lehren, sondern ebenfalls, um zu kreativen Ansätzen zu motivieren. 
  3. Genauso wie bei Sportlern, man kann nicht lernen, eine kreative Person zu werden, sondern man wird eine. Bücher und Hefteinträge wurden abgeschafft und durch Rätsel, Spiele und Simulationen ersetzt. 
  4. Der schnellste Weg, um eine kreative Person zu werden, ist, von kreativen Personen umgeben zu sein. 
  5. Kreativität ist stark mit der Selbstwahrnehmung und Selbstkenntnis gekoppelt. In der IBM-Schule sollte man sich selbst besser kennenlernen, durch individuelle Förderung und einen persönlicheren Unterricht. 
  6. Mobley unterstützte Fehler machen und das falsch sein. Ein Großteil der Menschen schrecken vor ihrer Kreativität zurück, aus Angst, Fehler zu machen oder sich bloßzustellen. Jede gute Idee basiert auf ein duzend gescheiterten, und jede schlechte Idee ist ein Fundament für eine bessere.

 

Bis heute baut die Schule ihrer Lehrmethodik auf denselben Grundsätzen auf, und gehört zu einer der erfolgreichsten und renommiertesten Schulen weltweit. Mobley ist der Auffassung, dass es niemals zu spät ist, seine eigene Kreativität zu fördern. Jedoch was kann man als Individuum in einem völlig durchgetakteten Alltag machen, um zu einer kreativen Person zu werden? 

 

 

Kreative Eigenhilfe.

URBAN & UNCUT Office Julius Krebs Post Produktion

 

Es gibt viele Übungen, die helfen, den Kreativ-Muskel zu trainieren. Ob beim Autofahren, Arbeiten oder kurz vor dem Schlafen gehen, bei vielen braucht man nicht mehr als ein paar Minuten an gedanklicher Freiheit. Mit den folgenden 5 Schlüsselverhaltensweisen kann man sich ein tägliches Work-out für seine kreative Fitness zusammenstellen:

  • Verbindungen schließen: Zwischen Ereignissen, eigenen Verhaltensweisen, Fragen, Probleme und Ideen Verbindungen und Zusammenhänge suchen. Bei dem Beziehen auf das eigene Selbst kann man auch viel über sich lernen. (Siehe 5. Von „Mobley ’s 6 insights“) 
  • Hinterfragen: Siehe nichts als gegeben. Nimm jeden Tag „Allgemeinwissen“ auf und versuche, auf deine eigenen Schlüsse zu kommen. Gut eignen sich hierfür auch kontroverse Themen. (Beispiel: Sind Terroristen tatsächlich schlechte Menschen? Wie viel Schuld trägt man als Individuum für die Umstände, in denen man aufgewachsen ist? Ist der Mensch nur ein Produkt seines Umfelds? Sind wir determiniert?)
  • Observieren: Ereignisse und Verhaltensweisen (von Kunden, Vorgesetzten…) analysieren und interpretieren. Dies ist stark mit dem Hinterfragen gekoppelt. 
  • Gesellschaft: Immer offen nach neuen Menschen mit anderen Ansichten und Meinungen suchen, selbst wenn diese einem radikal vorkommen. Von jedem Menschen kann man Lektionen und Erfahrungen mitnehmen, um somit seinen Horizont mit neuen Meinungen und anderen Gedanken zu erweitern. 
  • Experimentieren: Das Wichtigste ist, neue Erfahrungen zu sammeln. Ob im sozialen, persönlichen oder materiellen Bereich, bei Experimenten lernt man viel über sich selbst und andere.

 

Zusätzlich zu kreativem Training helfen diese Übungen bei der Verbesserung der Erkennungs- und Wahrnehmungsfähigkeit. Letztendlich erweitert man seine Grundbausteine der Kreativität, um bewusster durch das Leben zu gehen. Man soll seinen Horizont nicht mit nutzlosen und zusammenhangslosen auswendig gelernten Informationen erweitern, sondern mit Verständnis und anwendbaren Informationen. Je breiter und verknüpfter dieses Fundament eines Gewissens ist, umso freier, vielfältiger, innovativer und kreativer kann dieses denken. Kreativität ist nur eine Sache der Übung. Und der Inspiration. Jedoch was tun wenn man an Inspirationsmangel leidet?

 

Tipps zur Inspirationsfindung.

 

URBAN & UNCUT Office Leopold Schäfer

Keine Angst, auch bei uns im Studio hat jeder kreative Kopf mal mit Inspirationsfindung zu kämpfen, deshalb haben wir einige Methodiken aus unserem Office URBAN & UNCUT Studios zusammengetragen, die uns helfen, diese Hürde zu überkommen.

  • Gib dir Zeit. Man kann nicht in Tagen zum Schwarzenegger werden, dies verlangt Motivation, Leidenschaft und Willenskraft. Versuch auch nicht, perfekt zu sein, denn das ist niemand. Hab Freude am kreativen Ausdrücken.
  • Konzentriere dich auf dein Ziel, nicht die Probleme, die sich dir in den Weg stellen.
  • Hab keine Angst, Fragen zu stellen. Kinder stellen 120 Fragen am Tag, Erwachsenen hingegen nur 4. Schreck nicht vor dem Gefühl des „Anfängerseins“ zurück.
  • Folge deinen Interessen. Sei neugierig. Hab keine Angst vor Fehlern, denn diese Angst ist die einzige, aus der man nichts lernen kann.
  • Verkopf dich nicht. Nimm dir eine Auszeit und arbeite an einem Projekt, wenn du dich dafür bereit fühlst.
  • Denk an deine Kindheit zurück. Erwachsene haben oft mehr von Kindern zu lernen als andersherum.

 

Wir bei URBAN & UNCUT Studios fördern bestmöglich ein kreatives Arbeitsumfeld sowie auch eine moderne Arbeitsmoral. Wir vertrauen auf die Eigenmotivation und Kreativität unserer Kollegen. Weder Arbeitszeiten noch kreative Grenzen werden bei uns gesetzt, denn nur der Einzelne weiß wie, wann und wie lang er produktiv arbeiten kann. Denn nur von einer zufriedenen und glücklichen Arbeitskraft kann man sein maximales Arbeitspotenzial ausschöpfen. Wir sind stolz auf unsere angenehme Arbeitsatmosphäre, die Produktivität unserer Mitarbeiter und die kreative Auslastung der einzelnen. Mehr dazu findet ihr auch hier.

 

Kreativität als zukünftiger Wirtschaftsfaktor?

Filmproduktion Berlin Filmset Linus Kirschner

Im heutigen Zeitalter der internationalen Konkurrenz gibt es hautsächlich einen Faktor, der sowohl Arbeitskräfte, als auch Firmen und Produkte voneinander unterscheidet: Innovation. Natürlich ist Innovation ohne Kreativität nicht möglich, vorausgesetzt, dass die eigen geschöpfte Innovation noch nicht existent ist. Somit ist eine kreative Herangehensweise Schlüssel zu einen erfolgreichen Wertschöpfungsprozess.

Adobe, der größte Vertreiber an Kreativ-Software, stellte in den vergangenen Jahren mehrere Studien auf, in der kreativ fördernde Unternehmen mit nicht-fördernden Firmen verglichen wurden. Am auffälligsten ist, dass 3/4 der Unternehmen, welche Anerkennung und Preise für ihr Arbeitsklima erhalten haben, Kreativität fördern. Trotz weniger Arbeitstage (4) weisen Mitarbeiter eine höhere Produktivität, gesteigerte Motivation und weniger Krankheitstage auf als bei einer 5-Tage-Woche. Fördernde Unternehmen weisen ebenfalls höhere Performance-Indikatoren auf; von Umsatzsteigerung und Marktanteil hin zu Gewerbeerfolg und Kundentreue.

 

 

Kreativität-Förderung am Arbeitsplatz?

 

Trotz dieser eindeutigen Ergebnisse stellte Adobe fest, dass nur 1/4 der Teilnehmer sich kreativ ausgelastet fühlen. Unter anderem ist dafür der strikte Arbeitsablauf zu verantworten, in welchem meist wenig Fehler erlaubt werden. Aber die Arbeitswelt befindet sich aktuell in einem extremen Wandel. Immer mehr Unternehmen organisieren kreativitäts-fördernde Kurse und Fortbildungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter, mit Erfolg!

Bei einem direkten vergleich von Besuchern und Nicht-Besuchern eines solchen Kurses wurde festgestellt, dass es bei den Besuchern eine 300%-ige Steigerung an realisierbaren Ideen eintrat. Zwar genauso gute wie schlechte Ideen, jedoch ist es nachgewiesen, dass bei Kreativität Quantität ein Indiz für Qualität ist. Lange Ideenlisten sind meist ein Hinweis für einen guten finalen Punkt. Die besten Punkte erscheinen am öftesten am Ende der Liste. Dementsprechend kam es nach der Fortbildung zu einer Steigerung von 60% an Patentanmeldungen bei General Electronics. Bei einer weiteren Analyse eines 40-stündigen Kurses zur kreativen Problemlösung wurde festgestellt, dass es einen ROI (Return of Investments) von 20$ pro investierten 1$ der Firma kam.

 

 

Fazit

Wir hoffen, dass es sich weiterhin in die richtige Richtung entwickelt, bei den aktuellen Tendenzen des Arbeitsmarktes. Jedoch verglichen mit der Notwendigkeit einer absoluten Schulreform, ist der Arbeitsmarkt die kleinere Baustelle. 96% an Kreativitätsverlust in der Jugend spricht für sich selbst.

Falls wir auch nur das Interesse von einer einzelnen Person an einem kreativeren Dasein wecken konnten, war dieser Artikel ein voller Erfolg für uns. Schreib uns doch per Instagram, Twitter oder Facebook, wie du diesen Artikel fandest und wie er auf dich gewirkt hat. 

 

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