Videostreaming – Fernsehen der Zukunft?
Hat man früher Sonntag Abend eine Sendung im Fernsehen gesehen, konnte man sich sicher sein, dass man sich am nächsten Tag mit jemandem darüber unterhalten konnte. Mittlerweile sieht man aber kaum noch jemandem über Fernsehfilme sprechen geschweige denn eine Fernsehzeitung durchblättern. Serien und Streamingdienste sind zum Nummer 1 Trend geworden. Sind Videoportale nun das Fernsehen der Zukunft und warum sind sie überhaupt so erfolgreich?
Was ist Videostreaming überhaupt ?
Lange sind die Zeiten vorbei als Filme und Videos online noch als illegal galten. Die Streaming Anbieter werden immer mehr und jeder will das beste Angebot für den Endverbraucher haben. YouTube ist die größte und eine der ersten Plattformen die online Videos, Filme und Musik angeboten hat. Aber sie ist lange nicht mehr die einzige Plattform, denn Netflix, Amazon und Sky sind auf dem Vormarsch.
Wie funktioniert Streaming?
Im Gegensatz zum TV muss man beim Streaming nicht darauf warten, dass der Film zu einer bestimmten Zeit läuft. Auch das Warten auf den Download der Videodatei ist hinfällig, da die Wiedergabe in Echtzeit möglich ist. Hierfür ist eine stabile, leistungsstarke Internetverbindung notwendig. Empfehlenswert sind 6 bis 16 Megabit. Häufig werden Teile des Videos mit Hilfe eines Zwischenspeichers auf dem Computer gespeichert bevor sie abgespielt werden. Damit das Senden nicht zu lange dauert wird die Videodatei komprimiert. Der Empfangscomputer verbindet sich mit dem Datenstrom des Streaming Servers und erhält die gewünschten Dateien welche dann durch den Videoplayer umgewandelt und abgespielt werden können.
Streaming vs. TV
Auswahl
Schaut man sich die Streaming Dienste und das TV Angebot an, sieht man ganz klar, wer hier die Nase vorn hat. Das klassische Fernsehen bietet zwar eine große Auswahl an Sendern, doch die festen Programmplätze lassen nicht viel Platz für persönliche Bedürfnisse. Netflix und Co. hingegen haben eine riesige Auswahl für jeden Geschmack. Auch wenn neuste Hollywoodfilme nicht so stark vertreten sind, kann man immer häufiger seine Lieblingsschauspieler in Eigenproduktionen der Portale finden.
Gesellschaftlicher Erlebnisfaktor
Dass Fernsehen den gesellschaftlichen Teil fördert, kann man nicht leugnen. Ob sich bei gemeinsamen Fußballabenden um den Fernseher versammeln oder bei der Arbeit über eine bestimmte Sendung diskutieren – der Meinungsaustausch ist gesichert. Aber auch beim Streamen herrscht ein reger Austausch, sogar ganz Fanclubs für Serien haben sich in den letzten Jahren gebildet. Geht dann eine neue Staffel online, ist das Binge Watching nicht unüblich, denn man muss hier nicht eine Woche auf die nächste Folge warten wie beim Fernsehen .
Kosten
Der Kostenfaktor ist bei beiden Formaten ähnlich, auch wenn das Fernsehen gegenüber den Streaming Angeboten im ersten Moment günstiger wirkt. Neben den monatlichen Rundfunkgebühren kommen nämlich noch Kabelanschlussgebühren dazu. Alternativ kann man auch via Satellit fernsehen, muss hier aber auch die einmaligen Anschaffungskosten der Satellitenschüssel berücksichtigen. Für Streamingdienste fallen monatliche Beiträge an und der Internetanschluss muss gezahlt werden. Trotz der Tatsache, dass aktuelle Blockbuster oft extra gezahlt werden müssen, haben die Plattformen den Vorteil, dass man keine Werbung schauen muss.
Flexibilität
Geht es darum, wie flexibel man Filme/Serien sehen will, dann haben die Videoportale ganz klar den ersten Platz verdient. Beim Fernsehen ist man an Zeiten, die Reihenfolge des Programms und den Standort des Fernsehers gebunden. Streaming hingegen kann so gut wie überall betrieben werden, egal wo man ist, wann man schauen möchte und was einen gerade anspricht. Als Streamer hat man die freie Wahl. Um Datenvolumen zu sparen, können Videos auch im Voraus heruntergeladen und dann offline überall und egal auf welchem Gerät geschaut werden.
Fazit
Auch wenn Fernsehen etwas gemütliches und gesellschaftliches hat, gibt es einige Punkte, in denen Streaming dem normalen TV Programm voraus ist. Der Hype um das ganze Streaming ist einerseits begründet, denn es bietet einfach viel mehr Nutzerfreundlichkeit. Man kann schauen was immer einen anspricht und das überall und zu jeder Zeit. Noch dazu werden gerade die Eigenproduktionen/Serien der Videoportale wie Netflix immer anspruchsvoller und hochwertiger. Ob 2030 das Ende des Fernsehens eintritt, so wie es der Chef von Netflix es vorhersagt ist noch unklar. Fakt ist aber, dass es das normale Fernsehen in den nächsten Jahren nicht leichter haben wird. Die Streamingdienste schießen aus dem Boden und die stets so treuen Fernsehschauer sind zu Streamern geworden. Ob diese wieder zurück zu gewinnen sind – fraglich.