Die Filmklappe
Jeder kennt sie. In unseren Köpfen wird sie sofort mit Film und Kino assoziiert. Einige haben sie schon zuhause als Deko-Element einbezogen oder sie wird in Photoboxen bei zahlreichen Events als Requisite genutzt. Bei Dreharbeiten ist sie immer noch ein unentbehrliches Hilfsmittel, um das Film-Material zu organisieren und zu verarbeiten.
Historischer Hintergrund
Da damals die ersten Kameras sehr laut waren und die Audios ebenfalls extern abliefen, war es schwierig, den Punkt zu finden, an dem beides synchron ablief. Durch den extrem überdurchschnittlich lauten Ton einer Filmklappe konnten der Cutter und Sichter des Materials jeweils den größten Ausschlag nehmen und somit das Material zusammenfügen.
Die klassische Filmklappe ist aus Holz und wird mit Tafelstift beschrieben. Doch diese nutzt sich aufgrund des Materials schnell ab und muss daher oft ausgewechselt werden.
Weitere Arten sind:
Klett-Klappe
Bei dieser Klappe, sind Ziffern mit Klettfliz versehen und „kleben“ somit auf der Klett-Klappe. Basic-Beschriftungen wie Kamera, Titel und Regie stehen auf Plastikflächen. Filz ist zwar eine gute Idee, allerdings nicht auf längerer Zeit, denn es nutzt sich sehr schnell ab und die Klettziffern haften nicht mehr so gut wie am Anfang.
Plexiglas-Klappen
Die praktische Variante ist die Plexiglas-Klappe, die nicht so schnell wie die Holzklappe kaputt geht und bei der die Beschriftung mit einem abwischbaren Stift erfolgt. Außerdem gibt es nicht so häufig Probleme mit einer Über-oder Unterbeleuchtung der Klappe, da sie durch den Milchton lichtdurchlässig ist und die Beschriftung somit fast immer lesbar ist. So eignet sie sich vor allem bei Aufnahmen mit starken Gegenlicht.
Time-Code-Klappe
Ein weiteres Modell ist die Time-Code-Klappe. Hierbei wird auf der Klappe in einem Display mit LED-Zeilen der Timecode angezeigt. Sie lassen sich mit Tonbandgeräten und Kameras synchronisieren, dadurch wird das Anlegen des Tons erleichtert. Time-Code-Klappen eignen sich beispielsweise gut für Musikvideos. Allerdings ist der hohe Preis ein großer Nachteil der Klappe. Es gibt viele Alternativen, die preislich im Rahmen sind.
Beschriftung
Die Beschriftung der Klappe dient der Protokollführung beim Einsatz bzw. Drehen mit mehreren Kameras über einen längeren Zeitraum und schafft so eine gute Übersicht. Auf der Klappe sind immer Name des Regisseurs, Titel des Projektes und das aktuelle Datum zu lesen. Die restlichen freien Felder variieren.
MOS
MOS ( = „Mit ohne Sound“) steht für die Aufzeichnung ohne Ton. Dies ist ein Hinweis darauf, dass ohne Ton gedreht wird und das wird auch auf der Synchronklappe für den Filmeditor vermerkt. Bei MOS-Aufnahmen muss die Klappe daher auch nicht geschlagen werden, es reicht dann, sie ins Bild zu halten.
Synchronisieren
Wenn es in Filmen mit einer dunklen Szene beginnt, ist das Schlagen einer Filmklappe am Anfang nicht möglich. Dann wird sie am Ende der Aufnahme eingesetzt.
Zusätzlich spricht sicherheitshalber jemand die Daten, die auf der Filmklappe stehen, noch einmal laut und verständlich ein.
Apps
Mittlerweile gibt es sogar Apps, die die materielle Klappe ersetzten. Bei einer professionellen Filmproduktion werden solche Apps aber nur zur Erfassung zusätzlicher Informationen verwendet.