Die Geschichte von CGI
Die Geschichte von CGI. Realistische Animationen kennen wir alle bereits aus zahlreichen großen Kinofilmen. Von Deepfakes über De-Aging Sequenzen bishin zu Simulationen, bei welchen das menschliche Auge nicht mehr die Realität von der digitalen Welt unterscheiden kann – mit jedem neuen Animationsfilm wird die Messlatte ein gutes Stück nach oben gesetzt.
Eintauchen in neue Welten
CGI steht für Computer Generated Imagery. Dabei werden digital 3D Computergrafiken generiert, die uns in Filmen, Videospielen, Simulationen und digitalen Rundgängen ans andere Ende der Welt, ins All oder auf einen komplett neuen Planeten bringen. Das menschliche Auge kann heutzutage kaum mehr Realfilm von einer Simulation unterscheiden. Hollywood hat den Einsatz von Spezialeffekten und Animationen perfektioniert. Dabei steckt hinter den vielen neuen Verfahren, die uns mit jedem weiteren Animationsfilm beeindrucken eine lange Geschichte und Entwicklung. CGI wird schon länger eingesetzt, als man zunächst vermuten mag. Die erste Computeranimation ist im Intro zu Alfred Hitchcocks Vertigo aus dem Jahr 1958 (!) zu sehen, bei dem der Schwindelmoment durch sich im Auge drehende spiralförmige Linien und Formen imitiert wird. Hitchcock holte für diese Sequenz John Whitney an Bord. Er war einer der ersten Animateure und generierte mit Hilfe eines alten Kommandogeräts aus dem zweiten Weltkrieg die bekannten Spiralformen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Erste Gehversuche
Anfangs wurde CGI kaum kommuniziert oder nach außen getragen, geschweige denn als fester Bestandteil in Filmen verwendet. Das Verfahren war neu, das Know How noch nicht ausgeprägt und technische Mittel waren nicht jedem zugänglich, wenn sie denn überhaupt schon entwickelt und reif für die Produktion waren. Kurze Simulationen und Wireframe-Animationen aus den frühen 1960er Jahren zeigen stilisierte Umgebungen wie z.B. eine Fahrt über einen geplanten Highway oder die Simulation im Cockpit eines Flugzeugs. Schnell gab es auch erste Versuche, Menschen zu simulieren: A. Mit stereografische Projektionen entstand durch Michael Noll bereits 1965 die erste Computeranimation, in der Menschen bzw. Tänzer animiert wurden und eine kurze Choreographie tanzen – naja, sie schweben eher noch etwas unmenschlich von A nach B.
Lange hat es allerdings nicht gedauert, bis CGI filmreif wurde: Im Film Westworld (1973) wurde erstmals Realfilmmaterial verwendet und mit Hilfe von CGI verfremdet, um die Point Of View Sequenzen des Androiden mit Rastergrafiken von der Sicht des Menschen zu unterscheiden.
In den 80ern und 90ern erschienen die ersten Science Fiction Filme mit Kombinationen aus Realfilm und computergeneriertem Material. Zusammen mit den damals führenden Firmen für CGI entstanden die legendären Animationen für TRON (1982). Durch das Unternehmen Industrial Light & Magic, kurz ILM, wurde die Welt der Special Effects klar geprägt. In Zusammenarbeit mit Lucas Films, Pixar und Disney entstanden Animationen für legendäre Filme wie die Star Wars Reihe, Star Trek (1982), Willow (1988) oder Terminator 2 (1991). Dabei wurden unter anderem Morphingtechniken entwickelt, um glatte und flüssige Oberflächen oder Körper zu animieren. Um dem neuen Workload stand zu halten, kamen dafür neue Bearbeitungsmethoden und Programme wie der EditDroid zum Einsatz.
Mit John Lasseters Toy Story erschien 1995 der erste vollständig am Computer generierte Kinofilm. Der von Pixar produzierte Film wurde mit 1200 CDs und einer Größe von 500 Gigabyte zwischengespeichert. Zum rendern wurden über hundert Sun SPARCstation 20 benötigt.
Realität und Animation
Parallel entwickelte sich auch die Animation von fotorealistischem Bewegtbild. Für Jumanji (1995) entwickelte ILM (Industrial Light & Magic Studios) neue Programme, um realistische, detaillierte Mimiken und Haare zu generieren. Mit iSculpt stand Illustratoren und Modellierern eine Bibliothek mit einer Vielzahl von computergenerierten Gesichtsausdrücken zur Verfügung.
Bald schon wurden Animationen und CGI so perfektioniert, dass das menschliche Auge kaum mehr die Realität von der digitalen Welt unterscheiden konnte. Menschenmengen, Wasser, Dunst, Alterungsprozesse – nichts scheint mehr unmöglich.
Fazit
Die Geschichte von CGI – der Entstehungs- und Entwicklungsprozess im 20. Jahrhundert hat definitiv den heutigen Umgang und Einsatz von computergeneriertem Bildmaterial geprägt. Weta digital, ILM oder auch deutsche Firmen wie RISE FX oder Constantin Film orientieren und arbeiten mit den Mitteln und Erfahrungen der letzten Jahrzehnte. Wenn auch für viele Filme mehr animiert als Realfilm produziert wird, so werden für Animationsverfahren wie Motion Capture – bei dem Mimik und Gestik gescannt und in der Postproduktion animiert wird – immernoch Studios, Schauspieler und ein Kamerateam benötigt. Realfilm spielt also weiter eine Rolle. Wieso nicht sogar ein Ausflug zurück in die analoge Welt des Films? Super 8 erlebt derzeit wieder ein Come Back – die Geschichte dahinter findest du hier: Die Super 8 Kamera.