Sonntag by Pascal Thieret
Auf 16mm zu drehen macht man nicht alle Tage. Umso größer war die Freude über die Zusammenarbeit mit Writer und Director Pacsal Thieret. Eine willkommene Abwechslung, da mittlerweile die meisten Filmproduktionen mit Kameras wie dieser gefilmt werden.
Darum geht’s in „Sonntag„.
Der Kurzfilm gewährt Einblicke in das Leben von Lola. Diese fürchtet sich vor Sonntagen, die sie regelmäßig nach der ein oder oder anderen durchzechten Nacht am liebsten in ihrem Bett verbringt. Doch ein zufälliges Treffen in einer Bar stellt ihre Welt auf den Kopf. Angetrieben und inspiriert von ihrer Bekanntschaft Anna, die jeden Sonntag den Gottesdienst besucht, reist Lola durch die Parks der Stadt und bringt dabei lang verschüttete Gefühle zum Vorschein. Ihre Sonntage werden zu einer Leinwand voller Möglichkeiten.
Von der Idee zum Film.
Die Inspiration zum Film lieferte die Kurzgeschichte „Sonntag“ von Konstantin Arnold. Drehbuchautor Pascal hat selbst eine sehr vielschichtige Beziehung zu Sonntagen, die sich am besten als langjährige „Hassliebe“ mit vielen Auf und Abs beschreiben lässt. Als „in Grautöne gehüllte Tage, begleitet von einem unaufhörlichen Regen“ nahm er Sonntage in seiner Schulzeit wahr. Auch als Student haftete diesem Tag etwas Negatives an, er beschreibt ihn als einen “Zustand der Trägheit, ein Vorbote der drängenden Anforderungen des nächsten Tages“. Diese Gefühle änderten sich, ähnlich wie im Film, erst als er seine Freundin kennenlernte. Doch seine „ambivalente Grundstimmung“ gegenüber diesem besonderen Tag blieb bestehen.
Kein Wunder also, dass er es war, der die Novelle zu verfilmt. Für uns von urbanuncut war „Sonntag“ ein klassisches Passion Project: Ein Drehbuch, das bewegt, trifft auf eine Idee, die uns inspiriert. Natürlich konnten wir zur Anfrage von Regisseur Pascal Thieret und Kameramann Noah Böhm unmöglich Nein sagen. Wann sonst bietet sich so eine Gelegenheit, kreativ zu experimentieren und dabei etwas Besonderes zu schaffen?
Die Besonderheiten des 16mm Films.
Drehen auf 16mm Film ist weit mehr als nur ein spezielles technisches Unterfangen. Es hat eine ganz eigene Ästhetik, die digital nicht nach zu ahmen ist. Neben dem einzigartige Flair, das Analog-Filmen anhaftet, sind es die Unterschiede in Textur und Bildqualität und die Endlichkeit der Ressource, die den besonderen Reiz dieser Filmkunst ausmachen. Beim Drehen auf Anlog-Filmen steht nicht unbegrenzter Speicherplatz auf zig Festplatten zur Verfügung. Jeder Meter Film ist kostbar. Dementsprechend müssen alle Szene sorgfältig geplant und jeder Take durchdacht werden. Doch nicht nur das bewusstere Filmen macht einen Analogdreh zu etwas Einzigartigem: Auch das manuelle Einlegen der Filmrollen sorgt für eine besondere Atmosphäre.
(K)eine einmalige Erfahrung.
„Sonntag“ ist ein Film, der sowohl durch seine Geschichte, als auch durch seine ganz eigene Ästhetik aus der Masse heraussticht. Die einzigartige Textur des Analogfilms verstärkt die Message des Inhalts bildlich. Der fertige Film vermittelt eine einzigartige Atmosphäre, die mit digitalen Mitteln nicht umsetzbar gewesen wäre. Diese analoge Reise erinnert uns daran, was wir am Filmemachen so lieben: Es ist und bleibt eine (Handwerks)Kunst, egal, ob analog oder digital.
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Beteiligten für ihr unglaubliches Engagement und ihren Support bedanken.
Jetzt bleibt eigentlich nichts weiter zu sagen, als: Schaut euch den Film an und erlebt selbst die Magie eines Sonntags – und einem analogen Film auf 16mm!
Wir haben definitiv Lust, bald wieder mit den unzähligen Möglichkeiten, die Film bietet, zu experimentieren. Wenn ihr auch kreative Ideen oder schon konkrete Projekte habt – meldet euch gern bei uns!