Ungleichheit in der Filmbranche?
Der Weltfrauentag ist ein guter Anlass, die Fortschritte und Herausforderungen bezüglich der Gleichstellung von Frauen in verschiedenen Bereichen zu reflektieren. Auch in der Filmbranche sind Frauen noch immer unterrepräsentiert und haben mit Ungleichheit zu kämpfen Inspiriert von aktuellen Diskussionen und Daten werfen wir einen genaueren Blick auf die Situation.
Eine frauenfeindliche Branche?
Die Filmbranche zeichnet sich durch Ungleichheit aus: Nur 15% der Kinofilme werden unter weiblicher Regie gedreht, und Regisseurinnen erhalten maximal 10% der Fördergelder, obwohl Frauen fast die Hälfte der Hochschulabschlüsse im Fach Regie ausmachen. Doch warum sind Frauen gerade in der Filmbranche so stark unterrepräsentiert und kämpfen mit Ungerechtigkeiten? Wie viele Berufsfelder ist auch das Filmgeschäft ein von Männern dominierter Bereich. Grund dafür sind womöglich Stereotypen und Vorurteile, die sich über Jahrzehnte hinweg entwickelt haben. Schon seit den 1930er Jahren haben Frauen es schwer, sich im Filmbusiness durchzusetzen. Vorurteile, dass Berufe wie Kamerafrau sowohl technisch als auch körperlich zu anspruchsvoll für Frauen seien, beeinflussen negativ die Wahrnehmung von Frauen im Film. Im Umkehrschluss werden die Chancen für weibliche Filmschaffende geringer eingeschätzt als anderswo. Dementsprechend schlagen weniger weibliche Personen diesen Berufsweg ein, was die Ungleichheit weiter verstärkt.
Kein Einzelfall.
Auch ein Blick auf die Oscar-Nominierungen zeigt, dass Frauen in der Filmbranche oft zu kurz kommen. Dieses Jahr sorgte die ausbleibende Nominierung von Barbie-Regissueurin Greta Herwig für Unverständnis. Hauptdarstellerin Margot Robbie erhielt ebenfalls keine Nominierung. Komisch: Ihr männlicher Kollege Ryan Gosling wurde als bester Nebendarsteller nominiert.
Dass Frauen in der Regie-Kategorie sehr oft leer aus gehen und unter der Ungleichheit im Filmgeschäft leiden, zeigt die Historie der Oscar-Verleihung: Seit 1929 die erste goldene Statue verliehen wurde, wurden zwar über 400 männliche Regisseure in dieser Kategorie nominiert, aber nur acht Frauen. Eine Auszeichnung erhielten davon tatsächlich nur drei Stück.
Still a long way to go.
Das Beispiel der Oscars zeigt: Frauen erhalten zu wenig Anerkennung für ihre Arbeit im Filmbusiness. Um dieses Problem zu lösen, bedarf es die Medien und eine angemessene Berichterstattung über die Erfolge weiblicher Filmschaffender, damit diese nicht länger als eine Art Randerscheinung gelten. Ebenfalls darf Anerkennung, die Frauen für ihre Arbeit erhalten, keine Ausnahme sein.
Und das nicht nur in einer Größenordnung wie der Oscar-Verleihung. Auch die Frauen im Filmbusiness, mit denen wir jeden Tag zusammen arbeiten, sind Vorbilder für zukünftige Generationen und unser Umgang mit ihnen hat ebenfalls Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Frauen in der Filmbranche. Deshalb setzen wir bei urbanuncut uns dafür ein, weibliche Filmschaffende zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu bieten, um ihre Talente und Visionen zu entfalten und sich gleichwertig ein zu bringen. Denn nur gemeinsam können wir eine inklusivere und gerechtere Zukunft schaffen und gegen Ungleichheit vorgehen.