Virtual und Augmented Reality in der Werbung
Immer öfter wird über Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in den Medien berichtet. Sie haben das Potenzial, unseren Alltag völlig zu verändern. Für Unternehmen und den Handel ist es eine neue Art, mit Kunden eine Bindung aufzubauen bzw. Kunden (zurück) zu gewinnen.
Doch was genau versteht man unter AR und VR und was ist der Unterschied?
Virtual Reality
Unter Virtual Reality versteht man eine künstlich erschaffene Realität, die eine Simulation der realen Umwelt oder einer Situation darstellt.
Ziel ist es, eine Realität zu erschaffen, in die der User komplett eintauchen kann und viele Handlungsmöglichkeiten hat. Um dies zu ermöglichen, braucht der User Hilfsmittel, wie VR- Brillen oder Controller. VR Technologien werden häufig in der Gamingbranche verwendet, aber auch für Immobilienvermarktungen oder Imagefilme.
Eine sehr bekannte VR-Produktion ist der Film „Clouds over Sidra“ von UNICEF.
Der Film zeigt ein 12 jähriges Mädchen, das aus Syrien nach Jordanien flieht. Er begleitet sie in 360-Grad-View durch ihren Alltag als Flüchtling. Mit dem passendem Equipment kann man das Video auf YouTube sogar in der 360-Grad-View sehen.
Die Forschung interessiert sich aktuell vor allem dafür, wie die VR-Technik in Zukunft die Zuschauer einbindet und wie die Reaktionen dieser sind.
Wichtige Schlagwörter sind hier Immersion, Flow und Empathie.
Forscher gehen davon aus, dass die Immersion ,das völlige Eintauchen des Nutzers zunimmt.
Außerdem geht man davon aus, dass die virtuelle Realität durch ihre technischen Features die User Experience positiv beeinflusst.
Die VR-Technologie ist so ausgelegt, dass sie den Nutzer zwar triggert und interessiert, gleichzeitig ist sie aber so designed, dass sie die User nicht überfordert.
Der Zustand des Flows (Ausgleich zwischen Angst und Langeweile) soll während der Nutzung erreicht werden. Durch diesen Ausgleich wird optimalerweise eine völlige Vertiefung und Absorption in die Tätigkeit erreicht. Ebendiesen Gefühlszustand des Flows wollen Hersteller der VR-Medien erreichen.
Untersucht wird auch, ob die Empathie des Users gegenüber dem Inhalt der VR-Welt steigt und ob die „reale“ Darstellung an dem Einfühlungsvermögen der Nutzer etwas ändert. Bei diesem Punkt ist das oben genannte Video sehr interessant. Schaut es euch doch selbst einmal an und achtet darauf, ob ihr durch die 360-Grad-Technik mehr Empathie zu der Protagonistin aufbaut, als während des Anschauens eines herkömmlich gefilmten Videos.
Augmented Reality
Im Gegensatz zur Virtual Reality erzeugt die Augmented Reality keine eigene Realität. Es ist viel mehr eine virtuelle Erweiterung für die echte Welt. Diese Technologie wird mittlerweile in vielen Bereichen der Werbe- und Marketingbranche eingesetzt.
Reiseveranstalter entwickeln Apps, in denen man über die Kamerafunktion des Smartphones die jeweiligen lokalen Sehenswürdigkeiten sieht und in Echtzeit Informationen und Tipps bekommt.
Auch viele Onlineshops nutzen die AR-Technologie. Sie bieten ihren Kunden zum Beispiel die Option, Möbel, für die sie sich interessieren, über ihre Kamerafunktion in ihrem Wohnzimmer platzieren zu können. Hierdurch erhoffen sich die Konzerne höhere Kundenbindung und Verkaufssteigerungen.
Eine der ersten AR- Marketing Gags war die Werbung von Pepsi (Max). Das Unternehmen hat an einer Londoner Bushaltestelle ein Werbeplakat mit Kameras so ausgestattet, dass die auf den Bus wartenden Menschen „Augenzeugen“ eines Meteoriten-Einschlags und weiterer skurriler Ereignisse wurden.
Diese AR-Werbung hat die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich gezogen und sie mehr involviert als herkömmliche Plakatwerbung.
Pokémon Go war übrigens eine der ersten AR-Apps und zeigt sehr eindeutig, welchen Einfluss die AR-Technologie auf User haben kann. Hier in Augsburg haben wir mitunter deswegen die „Pokemon-Go-Ampel“ an der Haunstetter Straße, damit die User der App vor realen Gefahren – wie einer einfahrenden Straßenbahn – bewahrt werden.