Was der Barbie-Hype für die Filmbranche bedeutet
Der 21. Juni 2023 war nicht nur für kleine Mädchen ein besonderer Tag. Der Kinostart von “Barbie – The Movie” bedeutete auch für Regisseurin Greta Gerwig den Beginn eines großartigen Erfolgs. Doch was hat der Barbie-Hype noch zu bieten außer Merchandise-Artikel aus jedem nur erdenklichen Lebensbereich, Menschen in pinken Outfits und ein Andrang auf die Kinos, den es seit der Covid19-Pandemie nicht mehr gegeben hat?
Warum so ein Hype?
Im Kinodebut des Lieblingsspielzeugs geht es um mehr als um Barbie und Ken. Schon bevor Barbie die Kinosäle füllte, waren Instagram & Co voll mit ihr: Neben Memes aus Set-Bildern füllten perfekt vermarktete Merchandise-Artikel von nahezu allen erdenklichen Marken die Timelines der Social-Media-Nutzer. Egal, ob Inline-Skates, Klamotten, Make-Up, Air Bnbs, ja sogar Küchengeräte und Zahnpasta – alles ist pink und mit Barbie gebrandet. Doch der Barbie-Hype lebt nicht allein von exzessivem Merchandising. Die Faszination rührt viel mehr aus Barbie selbst, die vor allem erwachsene Frauen an ihre Kindheit erinnert.
Wer steckt hinter dem Barbie-Film?
Der Barbie-Film wurde vom Warner Bros. Filmstudio produziert und reiht sich damit ein in eine Reihe ebenfalls gehypter Filme, zu der Harry Potter und die Dark Knight-Triologie zählen. Regie führte Greta Gerwig. Die Drehbuchautorin, Filmregisseurin und Filmproduzentin trat vor ihren Tätigkeiten in diesen Bereichen selbst als Schauspielerin auf. Hauptsächlich in sogenannten „Mumblecore“-Produktionen. In diesen Filmen stehen zwischenmenschliche Probleme und Young-Adult-Thematiken im Vordergrund. Ihren Produktions-Durchbruch erlangte sie 2018 mit der Produktion „Lady Bird“.
Wer ist dieser Barbenheimer?
Wer im Sommer 2023 Barbie-Hype sagt, muss auch Oppenheimer sagen. Die Filme haben nichts gemeinsam, außer ihren Kinostart am 21.Juli 2023. Und dass sie beide zu den am sehnlichsten erwarteten Kinofilmen des Jahres zählen. Thematisch könnten die beiden Blockbuster unterschiedlicher nicht sein: Oppenheimer unter der Regie von Christopher Nolan, erzählt die Geschichte von J.Robert Oppenheimer, dem Erfinder der ersten Atombombe. Historisch und actiongeladen spricht das Biopic ein komplett anderes Publikum an als der Barbie-Film. Genau das ist es auch, was aus dem Zusammenfall des Kinostarts eine grandiose Steilvorlage für einen weiteren Hype macht: Egal, ob es sich um den perfekten Tagesablauf zum Ansehen beider Filme handelt oder das für beide Streifen passende Kino-Outfit – Soziale Medien lieben Barbie, Oppenheimer und ihre Wechselwirkungen. So sehr, dass User Trailer mit pinken Atombomben und ernst schauenden Barbies erstellen – mit dem Titel „Barbenheimer“.
Ist der Hype real – oder nur ein Internetphänomen?
Bereits am ersten Kinowochenende hat Barbie allein an den Kinokassen in den USA und Canada 162 Millionen Dollar eingespielt. Damit hat der Barbie-Film andere weibliche Regisseur-Rekorde hinter sich gelassen: Greta Gerwig ist jetzt die umsatzstärkste Regisseurin aller Zeiten an den nationalen und weltweiten Kinokassen, nachdem sie sowohl „Frozen II“ als auch „Captain Marvel“ übertroffen hat und mit Barbie das größte Eröffnungswochenende für einen von einer Frau inszenierten Film erzielt hat. Mittlerweile ist Barbie sogar der erfolgreichste Film des Jahres weltweit. Wenn da nicht bald ein neuer Punkt auf der Liste der bedeutendsten Filmereignisse hinzukommt…
Eine weitere Besonderheit des Films ist sein Publikum. Besuchten sonst hauptsächlich Männer Kassenschlager, die über 100 Millionen Dollar eingespielt haben, machen bei Barbie Frauen ganze 65% aus.
Der Barbie-Hype und Frauen in der Filmbranche.
Frauen haben es – selbst heute – nicht leicht in der Filmbranchen. Männer dominieren immer noch in vielen filmischen Berufen, wie Regisseur, DOPs, Producer und viele mehr. Dieses Ungleichgewicht zeigt sich nicht nur in Preisverleihungen wie den Oscars, sondern auch an den Kinokassen. Deshalb ist Greta Gerwigs Erfolg mit Barbie nicht nur ein Meilenstein in ihrer ganz persönlichen Karriere, sondern auch in der Geschichte der Frauen in der Filmbranche. Wer weiß, vielleicht schafft der Barbie-Hype nicht nur Begeisterung im Kinosaal und in den Socials, sondern inspiriert auch die ein oder andere junge Frau ihrem Traum zu folgen, und sich in der Filmbranche zu verwirklichen. Genau wie es unsere liebe Ricarda auch getan hat.
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